Buju 2018

Die letzte Ferienwoche der Sommerferien 2018 war echt der Hammer:

 

Vom Braunschweiger Bahnhof aus wurden Hanna und ich von Aaron und Bennet eingesammelt, die uns von dort aus mit nach Otterndorf nahmen, wo die folgenden fünf Tage das BUJU stattfinden würde. Es waren Tage voller Action, Input, toller Gemeinschaft und wundervoller Eindrücke. Die Lage direkt am Watt und der Badesee, der direkt in das Festivalgelände integriert war, ermöglichten Schlammschlachten – an denen ich nicht teilnahm -, aber auch Standup-Paddling und natürlich ausgiebige Bade- und Rutsch-Erlebnisse. Vor allem letztere machten mit den Luftmatratzen auf eingeseiften Plastikplanen viel Spaß. Das Wetter war durchgehend perfekt, sodass wir uns bei Sporturnieren, den nahe an unserer Homezone gelegenen „Nerfgrounds“ und weiteren tollen Workshops so richtig auspowern konnten. Sogar eine Minigolfanlage konnte man besuchen – wenn man zwischen all den interessanten Seminaren und Biblestudies denn die Zeit dazu fand. Obwohl ich mit Hanna dort war, suchte ich mir oft die Themen aus, die mich interessierten: Durch jüdische Ohren zu hören, beispielsweise; Bible-Art-Journailing, die Unterschiede in den Evangelien (ein tolles Seminar in Englisch, das in mir tatsächlich den Gedanken weckte, dass ein Theologie-Studium spannend sein könnte...) oder ein Workshop der „International-Justice-Mission“, indem wir viel über Menschenhandel, Sklaverei und unsere Rolle dabei erfuhren. Zu guter Letzt war ich dann noch bei einem Seminar namens „Schmetterlinge im Bauch – und wenn sie wieder wegfliegen: Die 5 Phasen einer Beziehung“, das mich lehrte, an der ohnehin schon tollen Beziehung zu Peter festzuhalten und bei Schwierigkeiten durchzuatmen, weil so etwas normal war.

Dass er nicht da war, fand ich wirklich schade, andererseits war es aber auch mal gut, dass ich den Lobpreis und die Predigten am Morgen- und Abendplenum für mich allein verfolgte und nicht durch zwei Ohren hörte – so, wie ich es die ganzen letzten Jahre immer getan hatte. Ich spürte eine tiefe Sehnsucht in mir: Sehnsucht, Gott etwas zurückzugeben für all das, was er mir geschenkt hatte. Sehnsucht nach einer tieferen Beziehung und größeren Liebe zu ihm und letztendlich Sehnsucht danach, Jesus besser kennenzulernen. Letztendlich bekam ich dafür etwas zurück, was ich nicht direkt erwartet hatte: Die Gewissheit, geliebt zu sein und einfach sein zu dürfen. Dass das ausreichte – und das Glaube nicht immer ein Gefühl war.

Manchmal nutzte ich die Zeit am Morgen vor den gemeinsamen Events, um mich zurückzuziehen, den Blick auf die Elbmündung zu genießen oder einen Gebetsspaziergang um den See herum zu machen, an dem verschiedene Stationen aufgebaut worden waren. Alles hat seine Zeit, begriff ich an einer davon wieder neu. Ich musste mich nicht stressen, um aus jedem Moment das Beste herauszuholen. Manchmal ging eben nicht alles gleichzeitig – und nur deshalb war nicht jeder Tag gleich ein verschwendeter Tag. Auf dem Buju gab es außerdem so viele Angebote, dass es gar nicht möglich war, sie alle mitzumachen und irgendwie war das dann auch wieder entspannend.

Bei den Konzerten tanzte ich ausgelassen mit und entdeckte, dass dabei alle Scheu von mir abfiel. Ich stand auf Bänken, sprang wild herum oder bewegte mich mit geschlossenen Augen zum Lobpreis; ganz egal, was andere Leute darüber dachten. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich mich zwischen all diesen Menschen, die ebenfalls große Freude daran hatten, Gott zu loben, einfach sehr wohl fühlte. In manchen Momenten war ich dann wieder ganz Kind und genoss mit Hanna und Aaron eine Rutschpartie; in anderen erlebte ich gänzlich Neues, wie zum Beispiel das Holi-Farbfestival mit unseren neuen Freunden Vicky, Lisanne und Sophie. Obwohl das Essen in den Homezones unglaublich gut war (wir bekamen teilweise zweimal warm, es schmeckte immer gigantisch und der Nachtisch fehlte natürlich auch nicht), ließen wir es uns nicht nehmen, abends, erschöpft vom Herumspringen bei den Konzerten, Crepes oder Waffeln zu kaufen und diese dann unter dem Sternenzelt oder beim Latenight-Service (Lobpreis nach null Uhr) an der ruhigeren Hängerbühne zu genießen. Einen anderen Abend saßen wir auch noch am Deich und blickten auf das gegenüberliegende Ufer der Elbe, an dem Lichtpunkte den Sternen am Himmel Konkurrenz zum machen versuchten.

Weniger ruhig verlief die gigantische Wasserschlacht am letzten Nachmittag, für die wir „Heimwerkers“ extra einen Wasserbomben-Katapult gezimmert hatten. Von einer benachbarten Homezone (Kreefeld -.-) waren unsere Homies am ersten Tag völlig nassgespritzt worden und nun ja... das war eben die Rache dafür gewesen. Ja... wir hatten Spaß und am Ende behaupteten alle stolz, gewonnen zu haben, obwohl ich eher glaube, dass wir gnadenlos besiegt wurden... 

 

Alles in allem war dieses Festival wirklich ein voller Erfolg – und für mich eine wundervolle Erfahrung. Ich nahm einiges mit: Vor allem natürlich Begeisterung und Freude für Gott. Das lag nicht zuletzt aber auch an der guten Organisation und dem vielen Herzblut, das alle Beteiligten in das Gelingen des BUJUs gelegt hatten. Das Programm war lustig und abwechslungsreich gestaltet gewesen, die Predigten wirklich gut, die Möglichkeit, „diesen Moment“ mit Gott zu erleben durch viele Aktionen gewährleistet und vor allem die Zusammenschnitte der einzelnen Tage offensichtlich eine Heidenarbeit. Ich habe immer noch Respekt vor dem, was einzelne Personen – und natürlich Gott – für die teilnehmenden 1000 Jugendlichen geleistet haben. Trends wie das „Offline-Banking“ oder die „Soundcheck-Wassergymnastik“ werden mir bestimmt noch eine Weile in Erinnerung bleiben.