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Abschlussfahrt Amsterdam

ALso, jetzt Mal ganz ehrlich: Wer macht mit einer Elften Klasse eine Studienfahrt nach Amsterdam??

Vom 18. bis 22. Juni waren ungefähr ein Drittel unseres Jahrgangs in Begleitung von einigen Lehrern in Amsterdam unterwegs. Die Zeit war sehr schön, vor allem deshalb, weil wir viel Freizeit zur Verfügung hatten, um die Stadt mit ihren vielen Grachten, den schmalen aber hübsch verzierten Häusern und auch den vielen Brücken, Blumen und Fahrrädern erkunden zu können. Alte Gebäude wie die Oude Kerk oder der Westertoren rundeten den Gesamteindruck zusätzlich ab. Vor allem abends, wenn überall in den Bars und Restaurants die Lampions und über dem Fluss die Laternen angingen, war Amsterdam so faszinierend, dass es beinahe schwerfiel, all das wirklich vollkommen in sich aufzunehmen.

 

Bereits am ersten Abend, nach einer etwa 7-stündigen Busfahrt, erkundeten wir gemeinsam im Rahmen einer schülerorganisierten Stadtführung den Kern der niederländischen Hauptstadt. Vom Rotlichtviertel „De Wallen“ gingen wir zum Dam und schließlich zu den Grachten sowie dem Anne Frank Huis, das wir in den folgenden Tagen auch noch besuchen sollten. 

Nach diesem langen Tag tat es dann wirklich gut, zu einem warmen – und erstaunlich leckerem – Abendessen in unserem A&O-Hostel anzukommen. Im Vergleich zu den anderen Gruppen schienen wir es unterkunftstechnisch wirklich gut getroffen zu haben: Die Zimmer waren geräumig, sauber und die Betten gemütlich. Am schönsten war es jedoch, dass wir abends noch gemeinsam die Gegend erkunden konnten. Ein Großteil unserer Gruppe fand sich in einer Bar ein und es war schön, auch mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, mit denen man im gewöhnlichen Schulalltag sonst eher wenig zu tun hatte.

Dies sollte sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern. Am zweiten Tag unternahmen wir eine Grachtenrundfahrt und besuchten das Rijksmuseum. Obwohl der Himmel bewölkt war, hatten wir an diesem Tag noch Glück mit dem Wetter. Der Regen blieb aus, sodass wir trocken und nur ein wenig erschöpft am Nachmittag auch noch auf eigene Faust losziehen konnten. Wer hätte gedacht, dass man in Amsterdam so viele Doc Martins, Ohrringe und natürlich Gras-Lollis kaufen kann?

Und von diversen Gebäcksorten wollen wir gar nicht erst anfangen... Interessant war die Erfahrung jedenfalls: Wenn man durch die Straßen der Stadt ging, gab es kaum einen Ort, an dem es nicht nach Cannabis roch. Obwohl das selbstverständlich immer nur von anderen – und nie von uns vorbildlichen Schülern kam... ;)

Am Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug nach Delft. Diese Stadt gefiel mir persönlich besonders deshalb so gut, weil sie nicht so fürchterlich überlaufen war. In Amsterdam musste man als Fußgänger praktisch jede Sekunde damit rechnen, von einem rabiaten Radfahrer mitgenommen zu werden, doch hier konnte man tatsächlich einmal ganz gemütlich an den malerischen Gässchen, Brücken und Flüssen vorbeischlendern. Als am Nachmittag sogar die Sonne durch die Wolken brach, machte das Delft eindeutig zu einem Highlight der Reise. Dazu trugen allerdings auch die vielen Käseläden bei, durch die wir uns hindurchprobierten.

Hier statteten Gesa, Clara, Lisa und ich auch einer total urigen Bar (Und nicht Subway! Kulturbanausen!) einen Besuch ab, in der wir leckere Burger bestellten und holländische Pommes probierten. Am Nachmittag fuhren wir noch zu einer bäuerlichen Käserei und erfuhren einige interessante Fakten darüber, wie unser Käse traditionell wirklich hergestellt wurde. „Ein Küh“, wie es unser Guide ausdrückte, hatte hier noch ein gutes Leben mit viel Freilauf. Und auch hier durften wir selbstverständlich wieder probieren, obwohl einige Mitschüler zu ihrer Enttäuschung erfahren mussten, dass die Wirkung von Gras nicht zum Tragen kam, wenn man dieses in einen Käse mischte. Tja... ^^

Der Abend dieses langen Tages endete nicht in unserem A&O-Hostel. Stattdessen fuhren wir noch einmal in die Innenstadt, um Amsterdams Nachtleben zu erleben. Wenn es nach einer unserer Lehrerinnen gegangen wäre, hätten wir das vermutlich jeden Abend gemacht (Danke für Ihren Einsatz an dieser Stelle :D), doch obwohl die Zeit sehr schön war, war ich persönlich an diesem Abend dann doch auch sehr froh, als wir schließlich wieder – zum Teil ziemlich erschöpft – in unsere Betten fallen konnten. Gesa, Clara, Lisa und ich hatten im Licht der langsam untergehenden Sonne in einer süßen Bar direkt am Fluss gesessen und Wein, Bier und eine heiße Milch mit Honig getrunken (Wer hat die wohl bestellt, haha...) und uns teilweise sehr über einige überdurchschnittlich gut gelaunte Passanten amüsiert. Solche Momente werden mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Am Donnerstag besuchten wir dann zunächst das Anne-Frank-Huis, das viele von uns sehr beeindruckte und anschließend das Van Gogh-Museum. Hier bekamen wir als Werbeaktion außerdem alle noch eine Sonnenblume geschenkt.

Als wir das Museum wieder verließen, begann es allerdings so langsam zu regnen. Durch die niederprasselnden Tropfen hindurch rannten wir gemeinsam in die Innenstadt, wo wir schließlich ein Café fanden, in dem über zehn Leute von uns Platz fanden. Auch dieses Café war mal wieder ein echter Geheimtipp. Die Wände waren voller alter Fotos, Zeitungsartikel und Sprüche und auch die Bedienung war wirklich sehr nett. Nicht zu vergessen, die Wärme und die gemütlichen Stühle natürlich, die nach dem Unwetter draußen wirklich gut taten.

Diesen Abend habe ich besonders schön in Erinnerung. Nach dem wiederholt reichhaltigen Abendessen trafen wir uns in dem großen Zimmer der Jungs, um Musik zu hören und Werwolf zu spielen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich durch die Woche in Amsterdam immer noch gut mit einigen meiner Mitschüler verstehe und dass wir uns untereinander wirklich besser kennenlernen konnten. So war ich auch recht traurig, als es am Freitag dann wieder Richtung zuhause ging.

Alles in allem war es wirklich eine schöne Abschlussfahrt mit vielen Eindrücken und Highlights und ich denke, dass durch die vielen vorbereiteten Schülervorträge auch jeder etwas Neues dazugelernt hat.

 

(Okay, der letzte Satz war natürlich für den Artikel, den ich für unsere Abizeitung schreiben musste. Dass viele dieser mühsam erarbeiteten Vorträge dann letzten Endes gar nicht gewertet wurden, habe ich da natürlich nicht erwähnt. Nachtragend? Ich? 

Neeeein...)